PAX Moot Court

Velvet, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

Über den Moot Court

Der PAX Moot Court ist ein seit 2012 stattfindender internationaler Moot Court-Wettbewerb in englischer Sprache, der das transnationale Privatrecht und das (vereinheitlichte) internationale Privatrecht zum Gegenstand hat. Dementsprechend liegt beim PAX Moot Court der Fokus auf der Auseinandersetzung mit EU-Regeln und völkerrechtlichen Verträgen, die über verschiedene Rechtsordnungen hinweg gelten und einheitlich ausgelegt werden sollen.

Die grenzüberschreitende Natur der Rechtsmaterie spiegelt sich auch in den Sachverhalten der vergangenen Jahre wider. Beispielsweise behandelte der Sachverhalt 2020 einen Arbeitskonflikt und Umweltschäden durch den Bergbau in einem nicht näher bezeichneten afrikanischen Land, wobei verschiedene Fragen der Zuständigkeit, des anwendbaren Rechts, der Auswirkungen ausländischer Sicherstellungsanordnungen, paralleler Verfahren und Unternehmensstrukturen aufgeworfen wurden. Der Fall 2021 war hochaktuell und drehte sich um die Produktion von Covid-19-Impfstoffen durch die fiktive Firma "Global Medical". Im Rechtsstreit um Nebenwirkungen und Fehlinformationen des neuartigen Impfstoffs waren Fragen der Zuständigkeit, des anwendbaren Rechts und der Rechtsfolgen zu diskutieren.

Der Moot Court besteht aus zwei Phasen, einer schriftlichen und einer mündlichen. Die schriftliche Phase ist offen für alle Teilnehmenden, während die mündliche Phase auf die 16 Teams mit den besten Memoranden beschränkt ist. In der mündlichen Phase plädieren die Teilnehmenden vor renommierten Richter*innen, Wissenschaftler*innen und praktizierenden Anwält*innen im internationalen Privatrecht.

Neben einer Erweiterung des juristischen Verständnisses für grenzüberschreitende Sachverhalte bietet der PAX Moot Court den Teilnehmenden die Möglichkeit ihre rhetorischen Fähigkeiten zu schärfen und sich vertieft mit den allgegenwärtigen Fragen des internationalen Privatrechts auseinanderzusetzen.

Über das internationale Privatrecht

Das internationale Privatrecht ist ein wichtiger Faktor in grenzüberschreitenden zivil- und handelsrechtlichen Fällen. Der inhaltlichen Prüfung des Falles vorgelagert, bestimmt es die Rechtsnormen welchen Staates auf den Sachverhalt Anwendung finden. Das Ziel ist dabei, dass alle Gerichte die jeweils sachnächste Rechtsordnung anwenden, weshalb das anwendbare Recht nicht zwangsläufig jenes des Gerichtsstaates sein muss. Der Ausgang der materiell-rechtlichen Streitigkeit hängt daher in bedeutendem Maße von der vorangehenden kollisionsrechtlichen Anknüpfung ab.

Aufgrund von wachsender internationaler Vernetzung nimmt die Zahl der Fälle mit Auslandsbezug in der österreichischen Rechtspraxis beständig zu. Dadurch ergeben sich immer häufiger zum Teil komplexe Probleme, sodass profunde Kenntnisse im internationalen Privatrecht auch bei einer national-österreichischen Tätigkeit einen erheblichen Wettbewerbsvorteil darstellen. Aufgrund seiner weitgehenden Vereinheitlichung durch europäische Rechtsakte und völkerrechtliche Verträge ist das internationale Privatrecht darüber hinaus geeignet, die Basis für eine internationale juristische Karriere zu bilden.